Premiere am 16. April 2015

Enigma – Das Rätsel

Von Éric -Emmanuel Schmitt

Regie: Daniel Klumpp
Ausstattung: Gesine Pitzer
Mit Rainer Philippi und Michael Ransburg

Wenn man jemanden liebt, bedeutet das, dass man dessen Geheimnis, sein Rätsel begehrt? Wen liebt man, wenn man liebt? Kann man jemals wissen, wer das geliebte Wesen ist?

Im Zeichen dieses ewigen Rätsels, das wir Liebe nennen, treffen in ›Enigma – Das Rätsel‹ zwei Männer aufeinander: Abel Znorko, seit kurzem Literaturnobelpreisträger, der als Eremit auf einer abgelegenen Insel im norwegischen Polarmeer lebt, und Erik Larsen, Journalist, der seit langer Zeit der Erste ist, dem der neue Shooting Star am Literaturfirmament ein Interview gewährt. Znorko verdankt den späten Ruhm einem erst kürzlich erschienenen Briefroman, der auf der Grundlage eines Briefwechsels die wunderschöne Liebesgeschichte zwischen ihm und einer rätselhaften, fernen Geliebten erzählt. Doch ist es eine Geliebte aus Fleisch und Blut, oder ist alles nur Erfindung? Ist der Roman Fiktion, oder doch Autobiografie? Larsen hat einen Verdacht und es gelingt ihm, Znorko in ein undurchsichtiges Spiel um die Wahrheit zu verwickeln. Sie verstricken sich in einen leidenschaftlichen Ringkampf. Doch auch die geheimnisvolle Geliebte wehrt sich. Sie ist das Enigma, das zu entschlüsselnde Rätsel, das beide Männer fest im Griff hat. Im Sog einer Abfolge von unerwarteten Enthüllungen geraten sie immer tiefer in den Strudel der überraschenden Wahrheit. Hochspannung bis zum Schluss ist garantiert.

»Ein Journalist möchte einen Literatur – Preisträger interviewen. „Mögen Sie meine Bücher?“, fragt der Autor. Die Antwort des Interviewers: „Ich weiß es nicht.“ Gut gegeben! Da ahnt man schon, dass hier ein Kampf ansteht, und so kommt es dann auch. […] Schmitt schafft es immer wieder, die Zuschauer auf ihren Sitzen in Bann zu schlagen, so spannend geraten seine Szenen.

Nach einer Stunde sagt Erik einen Satz, der sowohl Abel als auch das Theaterpublikum heftig überrascht. Einen Satz, der einen umhaut: Danach folgend noch mehrere unerhörte Brüche, und der Abend ist aufregend bis zur letzten Minute und oft auch sehr bewegend. Schmitts Stück bietet ein paar einleuchtende Einsichten über Liebe und Nähe. Daniel Klumpp hat das Zweipersonenstück sehr klar und schnörkellos inszeniert. Vor allem Rainer Philippi brilliert als Körperschauspieler, spannt souverän den Bogen vom großmäuligen bis zum verzweifelten Abel.« StZ, 18.04.15

»Eine Frau liebt zwei Männer. Mit dem einen verbindet sie eine leidenschaftlich gelebte Zeit, mit dem anderen ihren Alltag. Nie wird diese Frau an diesem schillernd-schönen Theaterabend körperlich anwesend sein. Ihr Charisma entwickelt sich aus dem Dialog der beiden Männer. Und deren Gespräch dreht sich allein um die Frage: Wer war diese Frau, und was ist die Liebe – Fiktion oder Wahrheit? […]« StN, 18.04.15